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Die Mambo-Familie im Sommer 2007

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Gestern hatte ich zwar eher scherzhaft gemeint, man müsse eigentlich einmal ein Diagramm des derzeitigen Mambo-Universums zeichnen. Aber warum eigentlich nicht?

Über die Zersplitterung von Mambo, die vielen Forks und Tochterprojekte kursieren mittlerweile auch einige ungenaue oder falsche Aussagen. Deswegen lohnt es sich vielleicht doch, die Entstehungsgeschichte und das derzeitige CMS-Spektrum rund um Mambo einmal zu dokumentieren.

Mit Bild. 🙂

Das untenstehende Bild vergrößert sich nach Anklicken.

Die Mambo-Familie im Sommer 2007

Mambo und Jango

Am Anfang stand ein kommerzielles CMS namens Mambo, das von der australischen Firma Miro vertrieben wurde. Um die Codequalität zu verbessern, entschloss man sich eines Tages, das Produkt unter die GPL zu stellen. Damals nahm das Open-Source-Projekt Mambo unter der Leitung von Robert Castley seinen Lauf.

Parallel entwickelte Miro weiter an einer kommerziellen Codebasis unter dem Namen MamboCMS und später – um die Verwechslungsgefahr zu verringern – JangoCMS.

Tanz den Mambo

Mambo wurde mit der Version 4.0 etwas bekannter; das war so um das Jahr 2003. Damals entdeckte ich Mambo und begann die ersten Websites damit zu bauen. Die Entwicklung ging weiter mit der Version 4.5.0, die einen fantastischen Fortschritt darstellte und den Zusatz "Power in Simplicity" wirklich verdiente.

Mit Version 4.5.1 verließ man unter der Projektleitung von Andrew Eddie den "simplen" Ansatz; das Backend wurde sehr komplex, eine Vielzahl an neuen (und damals teilweise verwirrenden) Features hielt Einzug. Dennoch befand sich Mambo spätestens mit Version 4.5.2 auf einem nicht aufzuhaltenden Siegeszug.

Alle zusammen: Joomla

Dann kam der große Knall, als Miro wieder maßgeblichen Einfluss auf das Projekt zurückgewinnen wollte. Über den Streit des Entwicklerteams mit Miro und die daraus resultierende Abspaltung von Joomla habe ich im Jahr 2005 hier sehr ausführlich berichtet.

Über die weitere Entwicklung von Joomla wissen meine Blog-Leser natürlich bestens Bescheid. 🙂

Die griechische Alternative

Auf der Codebasis von Mambo 4.5.x entstand Elxis, das in direkter Konkurrenz zu Joomla 1.0.x steht. Dort hat man sich nicht damit aufgehalten, ein neues Framework zu entwickeln, sondern lange vermisste Features wie bessere Zugriffsrechte, Mehrsprachigkeit usw. in den Core gepackt.

Auferstanden von den Toten

Mambo hat sich nach einer orientierungslosen Phase gefangen und wird von einem kleinen Team wieder systematisch weiterentwickelt. Mit der Version 4.7, die derzeit im Entstehen ist, sollen große Änderungen (z.B. in puncto Barrierearmut) Einzug halten.

Die Neuentwicklung von Aliro durch Martin Brampton auf Basis von Mambo 4.6.x war Thema des gestrigen Artikels.

Leichte Linie: Limbo und Drake

Bliebe noch Limbo zu erwähnen, das sich zum Zeitpunkt von Mambo 4.5.0 als alternatives "Mambo-Light"-Projekt bildete. Der große Vorzug war die Möglichkeit, auf eine MySQL-Datenbank verzichten zu können. Limbo selbst stagniert seit einiger Zeit, aber daraus hat sich wiederum ein Fork namens Drake CMS abgespaltet, und dort hat man Großes vor. Das Backend von Drake erinnert in seiner einfachen Bedienbarkeit immer noch stark an Mambo 4.5.0. Die Projektseite lief bis vor kurzem noch unter Joomla, wird aber nun mit Drake selbst betrieben – das Projekt scheint langsam erwachsen zu werden.

Alle Klarheit hoffentlich beseitigt

Dies war ein kurzer Überflug über die Mambo-Familie der CMS-Projekte, wie sie sich Ende Juni 2007 darstellt. Sollte ich etwas vergessen haben oder falsch dargestellt haben, freue ich mich über Rückmeldungen.


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